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Was genau sind Fluoride?
Fluoride sind Salze, die Fluorwasserstoff mit anderen Stoffen, z.B. Natrium (Natriumfluorid) oder Zinn (Zinnfluorid) eingehen. Fluoride sind natürliche Spurenelemente und kommen in Pflanzen, Tieren, Böden, im menschlichen Körper und im Wasser vor. Sie sind im Gegensatz zu Fluor, einem hochgiftigen Gas weitgehend ungefährlich.
Was bewirken Fluoride?
Fluoride helfen den Zähnen, die verlorengegangenen Mineralien, die bei der Nahrungsaufnahme von Bakterien aus dem Zahnschmelz herausgelöst werden, wieder in diesen einzulagern.
Sie lagern sich in die Schmelzstrukturen ein und führen damit zu einer erhöhten Säureresistenz des Zahnschmelzes.
Sie können in Form von Amin- oder Zinnfluorid die bakterielle Zuckervergärung hemmen und somit das Bakterienwachstum reduzieren.
Haben Fluoride auch Nachteile?
„ Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist.“ (Paracelsus)
Eine Überdosierung mit Fluoriden kann zu einer sogenannten Zahnfluorose, das sind weißliche Verfärbungen der Schmelzoberfläche, führen.
Um Vergiftungen hervorzurufen, müsste ein etwa fünfjähriges Kind mit 20 kg Körpergewicht eine komplette Tube Zahnpasta (100mg) aufessen.
Um der Gesundheit von Knochen und Zähnen ernsthaft zu schaden, müssen Fluoride jedoch über zehn und mehr Jahre extrem überdosiert eingenommen werden (10 bis 25 Milligramm pro Tag).
Was ist die richtige Dosierung?
Optimale tägliche Gesamt- Fluoridaufnahme in mg/ Tag
Säuglinge 6 bis 12 Monate |
0,5 |
Kleinkinder |
0,7 |
Kinder 3 bis 8 Jahre |
1,1 |
Jugendliche (männlich) |
3,2 |
Jugendliche (weiblich) |
2,9 |
Erwachsene (männlich) |
3,8 |
Erwachsene (weiblich) |
3,1 |
Bei Einnahme von Fluoridpräparaten in Tablettenform ist es wichtig nach den Ernährungsgewohnheiten und der Fluoridkonzentration des Trinkwassers zu fragen. Bei einer Fluoridkonzentration von mehr als 0,3 mg/l im Trinkwasser sollte von einem zusätzlichen Präparat abgesehen werden.
Die Fluoridkonzentration im Rieswasser liegt bei weniger als 0,15 mg/l.
Die Empfehlung der Bundeszahnärztekammer zur kariesprophylaktischen Anwendung von Fluoriden lautet:
Ab dem Durchbruch des ersten Milchzahnes bis zum Durchbruch des ersten bleibenden Zahnes sollten Zahnpasten mit einer niedrigen Fluoridkonzentration von 0,05% = 500ppm Fluorid (handelsübliche Kinderzahnpasten) verwendet werden.
Dabei sollte bis zum 2. Geburtstag nur einmal täglich (am besten abends) mit einer erbsengroßen Menge fluoridhaltigen Zahnpasta geputzt werden, danach zweimal täglich.
Nach Durchbruch der ersten bleibenden Zähne (ca. 6. Lebensjahr) kann dann zweimal täglich mit einer Erwachsenenzahnpasta mit einer Fluoridkonzentration von 0,1-0,15% = 1000- 1500 ppm Fluorid geputzt werden.
Da durchbrechende bleibende Zähne noch nicht vollständig ausmineralisiert sind empfiehlt sich, einmal wöchentlich einmal ein Fluoridgel zu verwenden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Präparat- sowohl Zahnpasta als auch Gel gründlich ausgespuckt werden.
Neben der Anwendung von fluoridierter Zahnpasta sollte im Haushalt fluoridiertes Speisesalz genutzt werden (= Basisprophylaxe). Auf Fluoridtabletten zur Kariesprophylaxe sollte dann verzichtet werden.
Fazit
Fluorid ist ein Spurenelement, das in mehr als 300.000 Studien wissenschaftlich untersucht wurde und auch heute noch weiter untersucht wird. Diese Studien haben belegt, das Fluoride einen wirksamen Schutz vor Karies bieten.
Die V. Deutsche Mundgesundheitsstudie von 2016 hat 4600 Menschen aus allen sozialen Schichten und allen Altersgruppen untersucht und ist damit die größte repräsentative Erhebung in Deutschland.
Dabei hat man festgestellt, dass 8 von 10 der 12-jährigen Kinder ein kariesfreies Gebiss aufweisen, das sind 81,3% . Diesen Erfolg verdanken wir unter anderem auch der regelmäßigen Anwendung von fluoridierter Zahnpasta und den Fluoridierungsmaßnahmen im Rahmen der Individualprophylaxe der gesetzlichen Krankenkassen.
Einen interessanten Artikel über Mythen Fluoride betreffend finden Sie auch unter folgendem Link:
https://www.zm-online.de/markt/news/detail/sieben-mythen-ueber-fluorid-auf-den-zahn-gefuehlt/